Geschichte und Wissenswertes über das Brandenburger Tor in Berlin

Geschichte und Wissenswertes über das Brandenburger Tor in Berlin
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Einst wurde das Brandenburger Tor in Berlin als repräsentatives Bauwerk für das preußische Berlin erbaut. Das Gebäude entstand an dem Ort, an dem sich im Vorfeld schon ein kleineres Stadttor befand. Einst sollte das Brandenburger Tor den nach Westen ausgerichteten Abschluss der Flaniermeile „Unter den Linden“ bilden.

Geschichte des Brandenburger Tors in Berlin

Die Anfänge des Brandenburger Tores gehen auf eine Initiative von König Friedrich Wilhelm II. zurück, der die Errichtung des großen Sandsteintores einst in Auftrag gab. Dieses Bauvorhaben plante Friedrich Wilhelm II., um dem Pracht-Boulevard „Unter den Linden“ einen besonders würdevollen Abschluss zu verleihen. Als einer der schönsten und größten Prachtbauten des Klassizismus wurde das Tor von 1788 bis 1791 auf Grundlage von Entwürfen von Carl Gotthard Langhans d. Ä. erbaut. Hierbei sind Gemeinsamkeiten mit den Propyläen der Athener Akropolis nicht nur deutlich sichtbar, sondern auch gewollt.
Rund zwei Jahre nach der Errichtung des Tors wurde die Quadriga auf dem Dach verewigt. Diese Quadriga stellt einen Wagen dar, der von vier Pferden gezogen wird.

Blick auf das Brandenburger Tor in Berlin
Die Anfänge des Brandenburger Tores gehen auf eine Initiative von König Friedrich Wilhelm II. zurück, der die Errichtung des großen Sandsteintores einst in Auftrag gab | Bild: © frank peters #333204494 stock.adobe.com

Bedeutung der Quadriga

Diese Quadriga ist ein Werk von Johann Gottfried Schadow, der das Kunstwerk im Jahr 1793 auf dem Brandenburger Tor anbrachte. Die Plastik stellt einen zweirädrigen Streitwagen dar, den vier nebeneinander laufende Pferde ziehen. Siegesgöttin Victoria hält die Zügel in der Hand.

Entführung durch Napoleon

Symbolisch steht die Quadriga für den einziehenden Frieden in die Stadt. Im Laufe der Zeit wurde die Plastik insgesamt dreimal vom Brandenburger Tor entnommen. Nach der Niederlage von Preußen im Jahr 1806 entführte Napoleon Bonaparte die Quadriga in Richtung Paris.

Doch nach dem Sieg der Allianz konnte die Quadriga acht Jahre später wieder zurückerobert und an ihrem ursprünglichen Ort aufgestellt werden

Im Zuge der Kämpfe während des Zweiten Weltkriegs wurden die Quadriga und das Brandenburger Tor durch Bombenangriffe stark in Mitleidenschaft gezogen. Während einer Rekonstruktion des Tores im Jahr 1956 wurde die bis dahin genutzte Plastik entsorgt und durch eine Kopie der Quadriga ersetzt.

Bauwerk mit hoher symbolischer Bedeutung

Im Zuge des Mauerbaus wurde dem Brandenburger Tor eine besondere symbolische Bedeutung zugesprochen. Mit der Errichtung der Mauer im Jahr 1961 wurde dem Bauwerk eine Schlüsselrolle zuteil, da es sich durch seine Lage im politischen Sperrbereich befand. Menschen aus Ost- und Westdeutschland war es nicht möglich, das Brandenburger Tor zu besuchen oder zu durchschreiten.
Nach dem Mauerfall im Jahr 1989 avancierte das Bauwerk zum Symbol der deutschen Wiedervereinigung. In Gegenwart mehrerer hunderttausend jubelnder Menschen wurde das Tor daraufhin am 22. Dezember 1989 geöffnet.

Mauer am Brandenburger Tor
Im Zuge des Mauerbaus wurde dem Brandenburger Tor eine besondere symbolische Bedeutung zugesprochen | Bild: © Andreas Prott #246659972 stock.adobe.com

Erneute Restaurationen

Durch Feierlichkeiten zu Ehren der Wiedervereinigung sowie an Silvesternächten wurde die Quadriga im Laufe der Zeit so stark geschädigt, dass das Kunstwerk erneut restauriert werden musste. Deshalb folgte eine etwa zweijährige Restaurierungsphase, an die sich am 3. Oktober 2002 die feierliche Enthüllung des Bauwerks anschloss. Heute ist das Brandenburger Tor eine der bekanntesten und am häufigsten besuchten Attraktionen Deutschlands.

Besonderheiten und Wissenswertes

Häufig haben Besucher des Brandenburger Tors die Möglichkeit, sich mit Comic-Figuren und anderen Gestalten fotografieren zu lassen. Zudem verkehren am Pariser Platz regelmäßig Rikschas, mit denen sich Gäste durch die Stadt gondeln lassen können.

Alljährlich findet am Brandenburger Tor eine große Silvesterparty statt. Die Festmeile erstreckt sich stets vom Brandenburger Tor über die Straße des 17. Juni bis zur Siegessäule. Heute ist der Event eine der größten Silvester-Open-Air-Veranstaltungen, die mit Highlights wie einem gigantischen Feuerwerk Hunderttausende Gäste aus aller Welt magisch anzieht. Der Eintritt für die Silvesterfeier ist frei.

Draufsicht aufs Brandenburger Tor
Alljährlich findet am Brandenburger Tor eine große Silvesterparty statt | Bild: © Sliver #400370995 stock.adobe.com

Cafés und Restaurants in der Nähe

In direkter Nähe zum Brandenburger Tor befinden sich mehrere Cafés und Restaurants. Großer Beliebtheit erfreut sich das Café LebensArt, das auf mehreren Ebenen mit diversen Kunstwerken und warmen Farbtönen ein besonders einladendes Ambiente verspricht. Zudem lädt das Etablissement mit einer großen Terrasse und Blick auf das Brandenburger Tor zum Verweilen ein.
Weitere nahe dem Brandenburger Tor gelegene Etablissements sind das Café Lucre und das „Einstein“ Unter den Linden. In diesem zentral gelegenen Café geben sich Touristen, Prominente und Politiker die Klinke in die Hand. Zudem können sich Gourmets in dem Etablissement erlesene Spezialitäten österreichischer Küche schmecken lassen.

Rund um das Brandenburger Tor befindet sich ebenfalls ein umfassendes Angebot an Restaurants

Ein gutes Beispiel ist das auf der Mittelstraße gelegene „Ishin“, das mit Köstlichkeiten wie Sushi oder Sashimi aufwartet. Im „Cookies Cream“ nehmen Gäste in einem gehobenen Restaurant mit industriellem Charme Platz, das mit einer großen Auswahl kreativer vegetarischer Gerichte besticht. Mit seiner ruhigen Lage bestich das „Weingalerie und Café NÖ!“. Das einladende und von Efeu umrankte Restaurant begeistert seine Gäste mit einer umfassenden Auswahl an köstlichem Flammkuchen erlesenen Weinen. Lokale wie das „Lorenz Adlon Esszimmer“, das „Höpfingerbräu“ oder „Quarré“ sind ebenfalls nicht weit vom Brandenburger Tor entfernt.

Sehenswertes in direkter Nähe

Das Brandenburger Tor ist auf dem Pariser Platz im Herzen von Berlin zu Hause. Die Prachtstraße „Unter den Linden“ verläuft unmittelbar zu dem Platz, der von mehreren bekannten Sehenswürdigkeiten umgeben ist. Neben dem Hotel Adlon befindet sich die Botschaft der USA sowie die Universität der Künste in direkter Nähe.
Zudem sind Anziehungspunkte wie das Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett, das Reichstagsgebäude oder die Siegessäule fußläufig erreichbar.