Fiese Methoden von Ferienhausbetrügern

Fiese Methoden von Ferienhausbetrügern
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Auf den ersten Blick erscheinen viele Websites seriös. Von Buchungsportalen bekannte Suchmasken scheinen der Angabe aller wichtiger Reisedaten zu dienen. Hochauflösende Bilder von Ferienwohnungen oder Ferienhäusern wecken die Lust aufs Reisen. Doch immer häufiger trügt der Schein.

Wenn der Schein trügt

Einst war es üblich, dass eine große Auswahl an Ferienunterkünften, ein Impressum, Angaben zu Kontaktmöglichkeiten oder Siegel von der Seriosität der Websitebetreiber zeugen. Doch es gibt auch Portale die all dies besitzen, vor denen der Verband Deutscher Ferienhausagenturen vor einigen Wochen warnte. Optisch überzeugen die Onlineportale auf ganzer Linie.

Der Blick ins Detail verrät jedoch, dass Ferienhausbetrug heute ein zunehmend professionelles Geschäft ist.

Hohe Schäden durch Internetbetrug

Durch die Portale verursachte Schäden sind nach Informationen des Verbands eklatant. Bislang belaufen sich die Schulden auf Kosten im zweistelligen Millionenbetrag. Viele User sind auf die gefälschten Seiten reingefallen und haben zum Teil mehrere tausend Euros bezahlt. Letztendlich erhielten sie weder das Geld zurück, noch hatten sie ein Feriendomizil gebucht. Wie der VDFA betont, gibt es 2023 im Internet mehr Betrugsseiten als jemals zuvor.

Hohe Schäden durch Internetbetrug
Hohe Schäden durch Internetbetrug | Bild: © Kirsti D/peopleimages.com #558896462 stock.adobe.com

Webseiten im Baukastensystem

Der Deutsche Ferienhausverband DFV bewertet die Situation etwas differenzierter. Während sich der Anteil an Betrugsfällen auf häufig gefälschten privaten Vermieterseiten deutlich erhöht, verringert sich der Anteil bei Mitgliedsportalen des DFV.

Internetbetrüger haben oftmals leichte Hand, da sie professionell erscheinende Websites mit Baukästen ohne großen Aufwand fälschen können.

Aus Sicherheitsgründen verweisen Verbraucherschützer und Branchenverbände auf mehrere Tipps.

Erster Tipp: Preise

Skepsis ist beispielsweise angebracht, wenn ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung zu extrem günstigen Konditionen buchbar ist. Diese Strategie ist für viele Fake-Angebote typisch. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Konditionen mit ähnlichen Angeboten aus der Region vergleichen. Somit können potentielle Kunden besser einschätzen, ob der Preis realistisch erscheint.

Auf die Preise achten
Skepsis ist beispielsweise angebracht, wenn ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung zu extrem günstigen Konditionen buchbar ist | Bild: © Krakenimages.com #577701237 stock.adobe.com

Zweiter Tipp: Impressum

Ein weiteres Indiz für eine nicht glaubwürdige Seite besteht, wenn die Webseite kein Impressum besitzt. Diese Empfehlung ist jedoch kein Garant, da Betrüger heutzutage auch häufig ein vermeintlich seriöses Impressum veröffentlichen. In dem Fall kopieren die Internetbetrüger zumeist Daten anderer Websites.

Im Zweifelsfall sollten Interessenten deshalb die Daten überprüfen und sich bei lokalen Tourismusverbänden, Vermittlungsagenturen oder Verbänden über die vermeintlichen Anbieter informieren.

Darüber hinaus präsentieren die Branchenverbände VDFA und VDF Webseiten im Netz, die aktuelle Betrugsmeldungen auflisten.

Dritter Tipp: Zahlung per Vorkasse

Bei der Anzahlung eines Reisepreises ist ein Anteil von zehn bis 30 Prozent der Ferienhausbuchungen üblich. Nach Aussagen von Verbraucherschützern fordern Internetbetrüger zumeist den kompletten Preis im Voraus, zum Teil über Transferdienste wie Moneygram oder Western Union. Auf diese Zahlungen sollten sich Betroffene jedoch nicht einlassen.
Wer die Zahlung dennoch tätigen möchte, sollte sich im Zweifelsfall eher für eine Bezahlung mit der Kreditkarte oder via Lastschrift entscheiden. Auf diese Weise können sie das Geld im Falle eines Betrugs durch Banken zurückbuchen.

Zahlung per Vorkasse
Nach Aussagen von Verbraucherschützern fordern Internetbetrüger zumeist den kompletten Preis im Voraus, zum Teil über Transferdienste wie Moneygram oder Western Union | Bild: © kite_rin #426964318 stock.adobe.com

Vierter Tipp: Verweis auf ein Siegel

Wer einem Betrugsversuch umgehen möchte, sollte sich zwingend an eine seriöse Vermittlungsplattform wenden. Auf diesen Plattformen werden Vermieter detailliert auf ihre Seriosität überprüft.

Beispielsweise ist es auf diesen Portalen üblich, dass Vermieter entsprechende Grundbuchauszüge, Ausweisdokumente, Wasser- und Stromrechnungen zur Schau stellen.

Betrugsfall – was tun?

Bei einem Betrugsfall haften oftmals die Anbieter bis zu einer vorgegebenen Summe. Ein Beispiel ist der Deutsche Ferienhausverband, der seine Mitglieder bis zu einer Mindesthaftung von 500 Euro pro Buchung zur Kasse bittet. Alle darüber hinausgehenden Konditionen richten sich nach dem jeweiligen Anbieter. Möglichen Aufschluss geben auf der jeweiligen Plattform angegebene Allgemeine Geschäftsbedingungen.

Gut zu wissen: Generell sind potentielle Kunden gut beraten, wenn sie die Feriendomizile über eine Plattform buchen.

Einige Vermieter bieten Urlaubern die Möglichkeit, die Ferienhausbuchung direkt abzuwickeln. Mit dieser Strategie ersparen sich alle Beteiligten fällige Servicegebühren, die zum Teil mehrere hundert Euro kosten. Wer diesen Weg wählt, unterliegt jedoch anderen Schutzmechanismen. Beispielsweise zahlen die Portale definitiv kein Geld zurück, wenn Urlauber durch diese Strategie an Betrüger geraten.