Wer in Urlaub möchte, verreist häufig mit dem Flugzeug. Für einige Menschen ist das Betreten einer solchen Maschine jedoch eine immense Überwindung, weil sie an Flugangst leiden. Woher die Angst eigentlich kommt, ist den meisten dabei gar nicht bewusst. Häufig kommt Flugangst tatsächlich ohne jegliche Vorankündigung, manchmal tritt sie erst im späteren Alter auf. Treffen kann es letztendlich jeden, doch hilflos aufgesetzt ist der Flugangst niemand.
Was ist Flugangst?
Wer krankhaft Angst vor dem Fliegen hat, leidet an Aviophobie. Die Symptome, die sich dabei zeigen, können unterschiedlich sein. Einige fühlen nur ein leichtes Unwohlsein, während andere regelrechte Panikattacken aushalten müssen. Bei den einen tritt die Flugangst erst beim Fliegen selbst auf, die anderen haben schon Tage oder gar Wochen vor dem großen Tag mit den Symptomen zu kämpfen. Die Mehrheit verspürt übermäßiges Schwitzen, Zittern, einen schnelleren Herzschlag und eine flache Atmung.
Keine rationale Angst
Die meisten Betroffenen wissen, dass ihre Flugangst unbegründet und nicht rational ist, denn der Blick auf die Statistik zeigt, dass das Verreisen per Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel von allen ist. So liegt die Wahrscheinlichkeit eines Flugzeugabsturzes bei gerade einmal 0,0000004 Prozent – quasi verschwindend gering. Dennoch schmälert dieses Wissen die Flugangst der Betroffenen nicht.
Um eine psychische Krankheit handelt es sich bei Flugangst aber nicht. Stattdessen macht die Phobie sogar deutlich, dass mit der Psyche an sich alles in Ordnung sein muss, denn die Flugangst ist lediglich der Ausdruck davon, dass der Körper sich situationsbedingt unwohl fühlt. Ob dies auf Erfahrungen oder reinen Spekulationen basiert, spielt dabei keine Rolle.
Die Angst vor dem Absturz
Das Motiv der Flugangst ist nicht das Fliegen selbst, sondern in den meisten Fällen die Angst vor einem tödlichen Absturz und dem Geschehen sodann ausgeliefert zu sein, schließlich lässt sich hoch oben in der Luft nicht mehr viel beeinflussen. Hinzu kommt, dass die Piloten bei einem Flug die volle Verantwortung tragen. Betroffene haben in diesem Zusammenhang ein großes Problem damit, die Kontrolle abzugeben und in die Hände der Verantwortlichen zu legen. Was die Angst vor einem Absturz häufig verstärkt, sind die Faktoren, die dies beeinflussen könnten: So werden Turbulenzen häufig so gedeutet, dass etwas nicht stimmen kann und das Flugzeug dem Untergang geweiht ist. Auch das mangelnde Vertrauen in die funktionstüchtige Technik verstärkt die Angst vor einem Absturz. Hinzu kommen Ereignisse aus der Vergangenheit wie zum Beispiel Terroranschläge, die die Befürchtung wecken, dass sich diese nochmals wiederholen könnten.
Der Flugangst begegnen
Das Gute ist aber, dass keiner der Betroffenen seiner Flugangst komplett ausgeliefert sein muss. Zwar gibt es immer noch zahlreiche Menschen, die es wegen ihrer Aviophobie vermeiden, mit dem Flugzeug in entfernte Länder zu reisen. Doch da nicht jeder auf Flugreisen verzichten kann, zum Beispiel weil dies schon allein beruflich nicht möglich ist, gibt es Wege und Möglichkeiten, den Betroffenen den Umgang mit ihrer Angst zu erleichtern.
Gleichzeitig bieten aber auch Airlines spezielle Seminare an, die das Thema behandeln. Hierbei werden nicht nur wichtige Informationen rund um das Fliegen vermittelt, sondern auch ein geschützter Raum geschaffen, um sich mit Leidensgenossen und mit Fachpersonal über die Themen auszutauschen. Es kann Wunder bewirken, wenn die psychologischen Zusammenhänge dieser Angst erst einmal verstanden wurden und zudem verständnisvoll auf die eigene Angst reagiert wird. In den Seminaren werden außerdem Techniken und anwendbare Methoden gelehrt, wie sich Flugangst in gewissem Maße kontrollieren lässt.
Face your fears!
Um die Flugangst aber wirklich in den Griff zu bekommen und möglicherweise eines Tages auch vollständig zu heilen, hilft nur eines: Fliegen, fliegen, fliegen.