Auf engstem Raum vereint, über mehrere Stunden hinweg: Im Flugzeug herrscht eine Ausnahmesituation vor. Allerdings ist es nicht nur in Pandemie-Zeiten wichtig, sich in Fliegern der größten Infektionsherde bewusst zu sein.
In der Flugzeugtoilette lauern nicht die meisten Keime
Wer die Flugzeugtoilette für den größten Ansteckungsherd in Flugzeugen hält, täuscht sich. Mehrere Studien belegen, dass andere Bereiche der Maschinen ein wesentlich besserer Nährboden für Keime sind. Diese Informationen sollten Passagiere nicht nur während der Coronakrise beherzigen. Schließlich können in der Luft auch andere Erkrankungen übertragen werden.
Wissenschaftliche Untersuchungen
In einer Untersuchung überprüften Forscher vor geraumer Zeit, wie viele Corona-Infektionen auf Flugreisen zurückzuführen sind. Hierfür nahmen die Wissenschaftler knapp 4.500 Fluggäste auf Flügen ins chinesische Peking unter die Lupe. Unter diesen Passagieren befanden sich insgesamt 161 bestätigte Infizierte. Jedoch – so heißt es – sollen sich nur zwei Betroffene tatsächlich im Flugzeug angesteckt haben. Zu diesem Thema erläuterten die Forscher, dass die Infektionsgefahr aufgrund der Luftfilter sowie Mund-Nasen-Schutz weniger als ein Prozent beträgt.
Eine geringe Infektionsgefahr mit Luftfilter und Masken
Mithilfe eines mathematischen Modells ermittelten die Wissenschaftler zudem, dass in den Flugzeugen rund 375 infektiöse Einheiten je Stunde vorlagen.
Bestimmte Handlungen vermeiden
Gut zu wissen: Natürlich gibt es überall Orte, an denen sich Viren, Bakterien und andere Keime besonders heimisch fühlen. Derartige Bereiche befinden sich auch in Flugzeugen. Online weisen Flugbegleiter darauf hin, den Knopf zum Betätigen der Flugzeugtoilette nicht direkt zu berühren.
Diese Bereiche sind Infektionsherde
Schon vor Beginn der Coronakrise erforschten Wissenschaftler, in welchen Bereichen von Flugzeugen sich die meisten Keime ansammeln. Aus einer Studie geht hervor, dass vor allem Gurte, Türklinken und Klapptische besonders verkeimt sind. Zudem sollten Fluggäste die Kopfstütze, den Griff der Toilettentür und die Sitztasche meiden.
Auf einem Flug vor Infektionen schützen: Hilfreiche Tipps
Generell sollten Fluggäste FFP2-Masken nutzen, um keine infektiösen Aerosole einzuatmen. Weiterhin ist es hilfreich, sich mindestens einmal nach dem Flug gründlich die Hände zu säubern, keine unnötigen Dinge mit der Hand zu berühren und in die Armbeuge zu niesen bzw. zu husten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich die Zeit nehmen und vor dem Start alle Keimfallen mit einem Desinfektionstuch säubern. Auf diese Weise werden zumindest die meisten Viren, Bakterien und Keime abgetötet.
Bereits vor dem Flug können potentielle Passagiere versuchen, die Flüge so kontaktfrei wie möglich zu organisieren, indem der Flug online gebucht wird und der Check-In ebenfalls online erfolgt. Zudem sind die Flugzeuge zu ungünstigen Zeiten und bei weniger stark frequentierten Routen zumeist nicht voll ausgebucht. Wer mehr Kosten investiert, kann bei einigen Airlines ebenfalls den Nachbarsitz hinzu buchen.
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