
Eine Reise nach Israel bleibt trotz der unstabilen politischen Lage weiterhin gefragt. Dabei ist das Land zwischen jahrtausendealter Tradition und Moderne nicht nur für Gläubige aus aller Welt ein interessanter Treffpunkt. Israel lässt sich schnell erkunden und glänzt neben historischen Stätten mit einer reichhaltigen und modernen Kultur im Mittleren Osten. Dieser Reiseguide führt uns von Jerusalem über die Negev-Wüste bis ins Tote Meer und zeigt, wie einmalig und vielfältig der jüdische Staat doch sein kann.
Sicherheitshinweis
Zunächst ist es wichtig, sich vor dem geplanten Urlaub in Israel mit den aktuellen Sicherheitshinweisen vertraut zu machen.
Dort finden sich alle wichtigen Informationen zu den einzelnen Regionen und der aktuellen politischen Situation. Derzeit gelten die Reisewarnungen nur für die palästinensischen Gebiete, wie den Gazastreifen.

Jerusalem – Die Hauptstadt der Religionen
Eine Reise durch die Kultur Israels beginnt am besten in Jerusalem. Dabei liegen die bedeutendsten historischen Stätten quer über die Altstadt und den Ölberg verteilt. Besonders an heißen Sommertagen bietet sich eine Entdeckungstour durch die dicht befüllten Gassen an. Sobald man das Löwentor durchquert, erreicht man den Ölberg, der als eine der heiligsten Stätten der Christen gilt. Hier soll Jesus die letzten Wochen seines Lebens verbracht haben. Ein beliebter Einstiegspunkt ist die Himmelfahrtskapelle, wo der Messias der Überlieferung nach in den Himmel emporstieg. Auch daneben gibt es viele christliche Bauten, wie die Paternoster-Kirche und Dominus Flevit. Doch ein besonderes Highlight ist der Ausblick über ganz Alt-Jerusalem.
Zu Fuß erreicht man das jüdische Viertel der Altstadt und die weltbekannte Klagemauer. Sie dient als eine Art große Freiluft-Synagoge und ist eines der heiligsten Orte der Juden. Der Tradition nach stecken Gläubige ihre Wünsche und Gebete auf kleinen gefalteten Zetteln in die Mauer und hoffen, dass sie in Erfüllung gehen. Nicht weit davon entfernt liegt das Dung Tor, von wo aus man den Eingang der Stadt Davids erreicht. Hier soll Jerusalem vor 3000 – 4000 Jahren entstanden sein. Mit einem kurzen Fußmarsch zum christlichen Viertel gelangt man zur Grabeskirche. Hier liegen gleich zwei der wichtigsten Stätte Jesus – sein Grab und der Ort, an dem er von Pontius Pilatus gekreuzigt wurde. Für Katholiken und verschiedene Orthodoxe ist er eine der bedeutendsten Orte und auch für nicht-Gläubige bleibt er eindrucksvoll und unvergesslich.
Tel Aviv – Moderne am Mittelmeer
Die Israelis sagen: „In Jerusalem wird gebetet, in Haifa gearbeitet und in Tel-Aviv gelebt.“ Das merkt man spätestens, sobald man letztere Stadt erreicht. Die moderne Metropole am Mittelmeer sprudelt nur so vor Lebensgefühl und bunter Vielfalt. Dabei ist die Stadt eines der größten Wirtschaftszentren des Nahen Ostens und ein beliebter Sammelpunkt für Freigeister aus aller Welt. Am Rothschild Boulevard wird die Vielfalt Israels wohl am besten deutlich. Entlang der grünen Allee treffen sich sowohl Rabbis als auch bunte Feiergänger. Von hier aus ist es nicht mehr weit zum Strand. Nach einem warmen Sonnenbad genießt man die erfrischenden Wellen des Mittelmeers und kehrt in eines der vielen Restaurants ein. Danach geht es weiter in Richtung Innenstadt.
Wohl kaum ein Ort eignet sich so sehr, um die israelische Gesellschaft und all ihre Facetten kennenzulernen wie der Flohmarkt in Jaffa. In unmittelbarer Nähe des großen Uhrturms liegen etliche Cafés und Bars, von denen aus man weiter in die Clubs der Stadt zieht.

Negev-Wüste und Totes Meer – Die Wüste Israels
Wer sich Szenen, wie aus einem Science-Fiction-Epos wünscht, wird von der Negev-Wüste begeistert sein. Mit ihren 12.000 km² nimmt sie rund 60 % des Staatsgebiets ein und reicht von der ägyptisch-israelischen Grenze bis hin zum Toten Meer. Von Jerusalem und Tel-Aviv aus gibt es etliche Touren durch die ewigen Weiten der Wüste. Auf Jeep-Fahrten lernen Besucher mehr über die Geschichte und Tierwelt des Ortes.
Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Toten Meer. Sein türkisblaues Wasser ist vor allem für eins bekannt – den hohen Salzgehalt. Dieser bringt Besucher regelrecht zum Schweben. Die hohe Konzentration sorgt nicht nur dafür, dass man ganz ohne Anstrengung über dem Wasser gleitet, sondern verhindert auch die Ausbreitung von Fischen und Algen. Daher auch der Name Totes Meer. Seinem nährstoffreichen Schlamm wird eine seit Jahrtausenden bekannte Heilwirkung zugeschrieben. Hier werden Wellnessbehandlungen und erstklassige Massagen angeboten.
Die israelische Küche – Aufregender Geschmack
Mindestens genauso belebend ist die Küche Israels, die neben mediterranen auch aus nordafrikanischen und arabischen Einflüssen besteht. Shakshuka ist so etwas wie das heimliche Nationalgericht des Landes und erinnert an die türkischen Menemen. Dabei werden gestockte Eier in eine Tomatensoße aus frischen Kräutern gegeben und langsam angeköchelt. Das macht sie besonders weich und lässt sie gemeinsam mit dem feurig scharfen Paprika warm im Herzen aufgehen. Ein beliebtes Street Food sind Falafel. Die kleinen Bällchen werden mit Kräuterjoghurt serviert und häufig zu einem Rucola-Salat angeboten. Humus wird gerne mit geräuchertem Paprika verfeinert und in besonders öliger Form zu selbstgebackenem Brot genossen. Beliebt sind ebenso feurige orientalische Tomatensuppen, zu denen Kichererbsen und weicher Fetakäse serviert wird. Für den besonderen Kick sorgt die scharfe Gewürzmischung Harissa.
Fazit
Israel ist ein buntes Land voller gut abgestimmter Gegensätze. Von den historischen Stätten über die weiten Wüsten von Negev bis hin zur modernen Strandmetropole Tel-Aviv bietet das kleine Land viel Abwechslung. Wer Israel eine Chance gibt, wird begeistert sein.