Warum Marokko im Herbst eine Reise wert ist

Warum Marokko im Herbst eine Reise wert ist
Bild: © Cheryl Ramalho #266650504 - stock.adobe.com

Farbenfrohe Märkte, feinsandige Wüsten, palmenbedeckte Oasen, raue Gebirgsketten, märchenhafte Städte – Marokko ist so facettenreich wie kaum ein anderes Land. Die Entdeckung dieses einzigartigen Landes lohnt sich vor allem im Herbst, denn das Klima ist milder und es gibt weniger Touristenströme.

Das Land in seiner Schönheit ganz in Ruhe entdecken: Von Oktober bis Dezember ist eine gute Zeit dafür

Marokko ist nicht nur bei Flora und Fauna vielfältig, sondern auch bei den klimatischen Verhältnissen. Nahezu jede Region hat ihr ganz eigenes Klima und damit ihre besten Reisezeiträume. Zwischen März und Mai, wo auch der Frühling in Marokko erwacht, sind die meisten Landesteile durch noch angenehme Temperaturen für Entdeckungsreisen interessant.

Doch auch von Oktober bis Dezember lohnt sich der Besuch. Im Vergleich zum Frühling kommen deutlich weniger Touristen ins Land, was langes Schlangestehen vor begehrten Spots und hohe Preise für Unterkünfte erspart.

Auch die Flüge ab Deutschland nach Marrakesch sind für unter 100€ zu haben: einfach einsteigen, circa sechs Stunden später in einer Welt aus 1001 Nacht ankommen und bereit sein, die verwunschenen Gassen, das bunte Markttreiben und orientalisches Flair zu entdecken.

Hinterhof in Marrakesch
Die Geheimnisse der Hinterhöfe in Marrakesch und anderen marokkanischen Städten entdecken – vor allem im Herbst bei kühleren Temperaturen ist dies besonders angenehm | Bild: © luengo_ua #446240796 stock.adobe.com

Den Herbst in Marrakesch erleben: Auf alle Wettereventualitäten vorbereitet sein

Djemaa el-Fna, Koutoubia-Moschee, Medina, el-Badi-Palast – in der ehemaligen marokkanischen Hauptstadt gibt es viel zu entdecken. Besonders spannend ist das schier nie enden wollende Gassenlabyrinth, welches sich durch die Medina zieht. Wer einen Blick hinter die unscheinbar wirkenden Hausfassaden und kunstvoll verzierten Türen wirft, findet sich plötzlich in begrünten Gärten, Cafés oder Hotels wieder.

Die Provinz Marrakesch wird von vielen Touristen gern im Frühling besucht (Provinzen von Marokko), denn das Klima ist mild und beständig. Auch im Herbst sind die Temperaturen deutlich kühler, doch sie können zwischen 20 und 28 Grad Celsius schwanken. Ein Tuch ist in diesen Zeiten ein echter Klima-Allrounder. Es lässt sich kompakt und schnell in die Handtasche stecken und ist sowohl bei sengenden Sonnenstrahlen als auch bei kühleren Temperaturen oder leichten Winden als angenehmer Schutz zur Stelle.


Casablanca: Hier lässt sich auch der Herbst gut genießen

Circa 150 Kilometer von Marrakesch entfernt befindet sich Marokkos Hauptstadt Casablanca. Wer möchte, kann sie auch per Direktflug von Deutschland erreichen und startet beispielsweise von Frankfurt, München, Berlin, Düsseldorf oder Hamburg.

In der Hafenstadt am Atlantik weht ganzjährig eine sanfte Brise, die auch die hohen Temperaturen über 40 Grad Celsius im Sommer erträglicher macht.

Noch angenehmer sind die Temperaturen im Herbst. Durchschnittlich circa 25 Grad machen das Entdecken der Hassan-II.-Moschee, eine Shoppingtour in der Morocco Mall, das Schlendern durch die Medina oder einen Streifzug über die farbenprächtigen Märkte mit ihren typisch orientalischen Gerüchen viel angenehmer.

Raus aus der Stadt und Marokko typisch erleben: Das Wüstenabenteuer ist ideal für den Herbst

Erg Chebbi und M'Hamid – zwei Wüstenregionen, welche das sandige Gesicht Marokkos prägen. Um das typische Flair des Landes kennenzulernen, ist eine Erkundung der Dünenlandschaften ein Muss. Hier erleben Besuchende magische Momente gepaart mit orientalischer Schönheit, wenn sie sich umgeben von Millionen Sandkörnern und absoluter Stille in den Dünen stehen sehen. Besonders spektakulär sind die Abende und Sonnenuntergänge in der marokkanischen Wüstenlandschaft. Hier zeigen sich, fern von Lichtverschmutzungen der Städte, die schönsten Himmelsbilder in ihren strahlenden Sternen. Wer möchte, kehrt für ein typisch marokkanisches Abendessen in ein Beduinendorf ein und genießt den Tagesausklang mit einem Bett unter dem Firmament.

Auch für Pferdeliebhabende können die Dünenlandschaft zum einzigartigen Erlebnis werden. Auf geführten (mehrtägigen) Reittouren zeigen sich Palmenhaine, Kasbahs oder Wüstenplateaus noch einmal von einer ganz anderen Seite. In Zagora gibt es beispielsweise einen Berberhengst-Winterstall, von wo aus die geführten Touren hoch zu Ross starten.

Erg Chebbi
Erg Chebbi ist eine der zwei Wüstenregionen, welche das sandige Gesicht Marokkos prägen | Bild: © marketanovakova #282279118 stock.adobe.com

Das Atlasgebirge ist nicht nur für Wanderfreunde ein echter Geheimtipp

Chefchaouen im Norden Marokkos kann der Ausgangspunkt für Wanderungen im Atlasgebirge sein. Bevor es ins bergige Umland geht, lohnt sich jedoch eine Entdeckungstour durch die blaue Stadt. Blau eingefärbte Fassaden und Treppen schimmern in den schönsten Farben, vor allem bei auftretendem Sonnenlicht.

Wunderschön ist auch die Aussicht von den umgebenden Anhöhen auf die Stadt. Hier zeigt sich die ganze Magie der zahlreichen Blautöne, welche die Stadt wie einen schillernden Edelstein aus dem Sandboden emporheben. In der Ferne recken sich die ersten Ausläufer des Atlasgebirges in die Höhe und machen Lust auf die eine oder andere Wandertour.
Da die Temperaturen in den Sommermonaten auf über 40 Grad Celsius steigen können, sind Wanderungen äußerst schweißtreibend und nicht zu empfehlen. Stattdessen sind Herbst und Frühling für Touren durch das Atlasgebirge empfehlenswert, da es mit durchschnittlich 25 Grad deutlich kühler ist und ein sanfter Wind ein motivierend-erfrischendes Begleitlied zu summen scheint. Neben dem Erleben der facettenreichen Bergwelt ist auch ein Besuch in den bekannten Berberdörfern empfehlenswert.

Aït-Ben-Haddou gehört zu den schönsten Dörfern dieser Art und zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Spannende ist der neue Dorfteil, denn hier wurde extra eine neue Lehmkulisse in Berberdorf-Manier für Hollywood-Produktionen erschaffen. Doch das alte Dorf gibt es noch immer und der Gang über die Brücke hinüber zum Entdecken der von Dattelpalmen umringten Landschaft lohnt sich.

Tipp: Bei Besuchen der Region im Spätherbst und Anfang Winter steigt die Regenwahrscheinlichkeit. Auch das Wetter in den höher gelegenen Gebirgsregionen schlägt dann schneller um. Wer mehr Planungssicherheit bei den Wandertouren möchte, sollte Ende September beziehungsweise im Oktober anreisen.
Atlasgebirge
Im Herbst machen Erlebnisse in der Wüste oder Wandertouren im Gebirge deutlich mehr Spaß, die Sonne strahlt nicht so unerbittlich heiß | Bild: © ub-foto #444811502 stock.adobe.com

Strände in Marokko sind auch im Herbst eine Wohltat

Marokko besteht nicht nur aus ausladenden Wüstenlandschaften oder Gebirgsketten, sondern auch aus spektakulären Stränden. Beliebt sind vor allem die weitläufigen Abschnitte in Agadir, Asilah oder Essaouira. Im Vergleich zu vielen Destinationen weltweit sind die Abschnitte in Marokko entlang der Atlantik- und Mittelmeerküste noch echte Geheimtipps und von Touristen vor allem im Herbst weniger überlaufen.

Für Wassersportler sind sie ein wahrlicher Hochgenuss, denn durch die angenehme Wassertemperatur und sanfte Brisen sind sie ideal zum Surfen. Taghazout und Essaouira eignen sich dafür besonders. Wer es etwas unberührter mag, findet in El Jadida und Oualidia kilometerlange Strände, an denen es vor allem im Herbst nahezu (noch) keine Touristen gibt.