Knapp 164.000 Quadratkilometer misst ist das nordafrikanische Tunesien, das damit flächenmäßig nicht einmal halb so groß ist wie Deutschland. Im Norden und Osten grenzt Tunesien ans Mittelmeer, Landesgrenzen gibt es im Westen mit Algerienund im Südosten mit Libyen. Knapp elf Millionen Menschen leben in Tunesien, die Einwohnerdichte entspricht damit ungefähr 66 Bewohnern pro Quadratkilometer.
Die beiden größten Städte sind Sfax mit 270.000 Einwohnern (sehenswert dort: die Maison de France sowie die Fußgängerzone mit dem Rathaus) sowie die Hauptstadt Tunis im Norden, unweit des Mittelmeers. 730.000 Menschen leben hier.
Tourismus in Tunesien
Touristen sind zumeist begeistert von der Gegensätzlichkeit, die Tunis aufweist. Denn parallel zur orientalischen Medina (Altstadt) existiert auch ein moderner, mitteleuropäisch angehauchter Stadtteil. Die Altstadt mit der Ez-Zitouna-Moschee, dem Marktviertel mit den zahlreichen Souks und der Place de la Victoire zählt seit 1979 komplett zum Weltkulturerbe der UNESCO. In der Neustadt ist der Prachtboulevard Avenue Habib Bourguiba sehenswert, gesäumt von Ladengeschäften, Hotels und Cafés.
Orientalische Geschichte in Kairouan erleben
150 Kilometer südlich, in Kairouan, können Touristen die orientalische Geschichte förmlich schmecken. In der Altstadt sind die Große Moschee, die Mohammed-ibn-Khairun-Moschee, das Grab des Prophetengefährten sowie viele weitere Sakralbauten sehenswert. Eine sehr junge Stadt, jedenfalls bezüglich des Alters ihrer Einwohner (viele Studenten) ist das ebenfalls sehr sehenswerte Monastir an der Ostküste, südlich des Golfs von Hammamet gelegen, wo sich einer der bekanntesten Badeorte Tunesiens befindet.
In Marrakesch sollte man die islamische Festung, das Bourguiba-Mausoleum und das dazugehörige Mausoleums-Portal besichtigen. Abgesehen von seinen Städten ist das nördlichste Land Afrikas landschaftlich überraschend abwechslungsreich, wenn man es nicht kennt. Zwar wird der südliche Teil von der Sahara dominiert, doch gibt es auch dort zahlreiche Oasen und Salzseen. Der gesamte Küstenstreifen sowie die Ausläufer des Atlasgebirges sind sowieso ziemlich fruchtbar. Die Strände, die es sowohl an der Nord- als auch an der Ostküste Tunesiens gibt, zählen zu den hübschesten, die es am Mittelmeer gibt. Gerade an der Nordküste existieren auch einige wunderschöne alte Fischerdörfchen, die absolut sehenswert sind.
Altrömische und altarabische Ruinen
Wer als Individualreisender in Tunesien unterwegs ist und dementsprechend viel herumkommt, trifft an einigen Stellen des Landes auf altrömische und altarabische Ruinen. Die meisten von ihnen werden auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten geführt. In den Pinien- und Laubwäldern der Küstenregionen existieren zahllose wunderschöne Wanderrouten, wer dagegen etwas höher hinauf möchte, kann in den Bergen des Atlasgebirge richtig klettern und bergsteigen gehen.
Überdies kann man in Tunesien einige Nationalparks besuchen: den Ichkeul-Park, den Bou-Hedma-Nationalpark oder Djebel Chambi. Sie alle beherbergen eine vielfältige Flora und Fauna. 1980 in die Liste des Weltnaturerbes der UNESCO eingetragen, ist der Ichkeul- Nationalpark eins der wenigen Feuchtgebiete Nordafrikas und wichtige Raststation für Zugvögel wie Flamingos, Störche, Gänse und Enten. Nicht auslassen sollte man außerdem eine (geführte) Wüstentour durch die Sahara im südlichen Landesteil.