Wo darf man in Deutschland campen?

Wo darf man in Deutschland campen
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Warum in die Ferne schweifen, wenn das Camping-Glück so nah liegt? Insbesondere zur Sommerzeit steht Camping in Deutschland bei vielen Abenteuerlustigen hoch im Kurs. Allerdings gibt es immer wieder Ausflügler, einem Aufenthalt auf einem überfüllten Zeltplatz mit Münzdusche und vielen Nachbarn nur wenig abgewinnen können. Sie sehnen sich nach einsamen Tagen in unberührter Natur – fernab von großen Campingplätzen.

Juristische Konsequenzen drohen

Grundsätzlich gibt es hierzulande viele Möglichkeiten für ein solches Freilufterlebnis. Schließlich besteht ein Drittel des deutschen Territoriums aus Wald. Wer jedoch einfach das nächste Waldstück aussucht und ein Lager aufschlägt, muss möglicherweise mit juristischen Konsequenzen rechnen. Hierzulande ist Camping schließlich gesetzlich eingeschränkt.

Campingverbot
Wer einfach das nächste Waldstück aussucht und ein Lager aufschlägt, muss möglicherweise mit juristischen Konsequenzen rechnen | Bild: © elmar gubisch #371070123 stock.adobe.com

Campingverbote auf eingezäunten oder privaten Grundstücken

Hierzulande begegnen Wildcamper gesetzlichen Einschränkungen. Besonders eindeutig ist die Rechtslage auf eingezäunten, privaten oder anderweitig klar abgegrenzten Grundstücken. Auf diesem Terrain ist Camping grundsätzlich nur mit Einverständnis des Eigentümers gestattet. Wer hingegen ohne Erlaubnis sein Lager aufschlägt, muss mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch rechnen.

Auf öffentlich zugänglichem Gelände wie Wald ist es ebenfalls nicht gestattet, einfach ein Zelt aufzubauen.

Da sich ungefähr 50 Prozent aller Wälder aus Deutschland in privatem Besitz befinden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass entsprechende Regelungen auch auf das jeweilige Terrain zutreffen. Außerdem gibt es hierzulande unterschiedliche Gesetze, die Zelten untersagen. Die Rechtslage ist zwar von Land zu Land unterschiedlich. Doch in Naturschutzgebieten sowie Wäldern ist Zelten generell verboten.

Unterschiedliche Regelungen in einzelnen Bundesländern

Auch außerhalb dieser geschützten Areale ist Camping nur in einigen Bundesländern erlaubt. Ein Beispiel ist das Naturschutzgesetz Baden-Württemberg, das Zelten in freier Natur generell verbietet. Im Gegensatz dazu ist es nicht-motorisierten Wanderer in Schleswig-Holstein gestattet, für eine Nacht auch abseits von Zelt- sowie Campingplätzen ein Lager aufzuschlagen. Allerdings dürfen in diesem Fall keine anderweitigen rechtlichen Vorschriften verletzt werden.
Wer trotz eines bestehenden Verbots selbst ausgewählte Trekkingplätze in Deutschland nutzt und ein Lager aufschlägt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld rechnen. Im Gegenzug ist es für Camper sicherlich schwierig, sich stets über den juristischen Status der gewählten Ortschaften zu erkundigen. Ist in einem Bundesland freies Campen gestattet, ist ein Natur-Campingplatz eine vielversprechende Alternative.

Unterschiedliche Regelungen in einzelnen Bundesländern
Es gibt unterschiedliche Regelungen in den einzelnen Bundesländern | Bild: © Peter Atkins #32238700 stock.adobe.com

Vorsicht im Umgang mit offenem Feuer

Doch nicht nur bei einer Übernachtung in freier Natur müssen sich Camper um gesetzliche Konflikte sorgen. Beim Umgang mit offenem Feuer ist besondere Vorsicht geboten.

Feuer im Wald ist hierzulande generell nur bis zum Abstand von 100 Metern vom Waldrand in speziell markierten Bereichen erlaubt.

Diese Vorschriften gelten ebenfalls für den Umgang mit Grills. Wer dennoch ein Feuer anzündet, muss mit einem Bußgeld von bis zu 2.500 Euro rechnen. Entsteht durch das Feuer ein Waldbrand, liegt sogar eine Straftat vor. Zusätzlich ist es nicht erlaubt, in freier Natur Müll zurückzulassen. Deshalb sind umweltbewusste Camper dazu angehalten, nichts liegen zu lassen und alle Gegenstände wieder mitzunehmen.

Sicherheit auf offiziellen Campingplätzen

Um auf Nummer sicher zu gehen, ist ein offizieller Campingplatz in Deutschland natürlich die beste Wahl. Von teuer bis preiswert, von wildromantisch und zweckmäßig bis hin zur Luxusausstattung – für jeden Anspruch ist der passende Campingplatz dabei (Tipps für einen gelungenen Campingurlaub). Doch unter der Riege Tausender Campingplätze in Deutschland stechen einige Stellplätze ganz besonders hervor.

Offizieller Campingplatz in Deutschland
Um auf Nummer sicher zu gehen, ist ein offizieller Campingplatz in Deutschland natürlich die beste Wahl | Bild: © Sina Ettmer #269748182 stock.adobe.com

Campen in Kühlungsborn

Ein Beispiel ist der Campingpark Kühlungsborn aus Mecklenburg-Vorpommern, der auf halbem Weg zwischen Rostock und Wismar zu Hause ist. Für Camper und Nutzer eines Wohnmobils stehen in der Campinganlage rund 550 Stellplätze zur Verfügung. Vor Ort profitieren Camper von einer gut ausgebauten Infrastruktur, der Wasch- sowie Trockenräume, ein Wasser- und TV-Anschluss, WLAN sowie Strom angehören.
Wer eine Abwechslung zum Sonnenbad am kilometerlangen Strand sucht, kann Volleyball oder Tischtennis spielen oder in die Sauna gehen. Zudem sind Angebote zum Golfspiel, Surfen, Angeln oder Segeln nur einen Steinwurf entfernt.

Ein Campingaufenthalt in Baden-Württemberg

Eine beliebte Alternative ist ebenfalls das Camping Münstertal in Baden-Württemberg. Malerisch von Wiesen und Wäldern eingebettet, bietet der familiengeführte Campingplatz Ruhe und Abwechslung zugleich. Jeder einzelne der 328 Stellplätze verspricht einen atemberaubenden Panoramablick auf den Schwarzwald. Zudem sind beliebte Ausflugsziele wie das Besucherbergwerk Teufelsgrund oder die Fauststadt Staufen nur einen Steinwurf von dem Zeltplatz entfernt.
Vor Ort lassen Freizeitangebote wie Ponyreiten, ein Schwimmbad sowie die Saunalandschaft keine Langeweile aufkommen. Laut einer Auszeichnung des ADAC gehen auf diesem Campingplatz eine hohe Servicequalität sowie große Angebotsvielfalt Hand in Hand nebeneinander einher. Camping in Deutschland. Hier schöpfen Naturfreunde aus dem Vollen. Dennoch ist es wichtig, sich an gängige Regeln zu halten.