Die 50 Länder mit der niedrigsten Geburtenrate der Erde
Ein Blick auf die Geburtenrate in allen Ländern der Welt beweist, dass in 90 von ungefähr 200 Ländern weltweit Frauen durchschnittlich nur noch 2,1 Kinder bekommen. Dieser Tendenz unterliegen allerdings nicht nur europäische Staaten. Von dieser Entwicklung sind ebenfalls demografisch wichtige Nationen wie China, Japan oder Brasilien betroffen. Ein gleicher Wandel vollzieht sich ebenfalls in Ländern wie Frankreich, Skandinavien oder der Niederlande – in all diesen gut ausgebauten Sozialstaaten wird es Einwohnern eigentlich erleichtert, Familie und Beruf miteinander zu vereinen. Doch auch in diesen Staaten ist es mittlerweile üblich, dass Paare nicht mehr als zwei Kinder bekommen. Betrachtet man deshalb die Geburtenrate von allen entwickelten Staaten, beläuft sich die Geburtenrate auf 1,6 Kinder je Frau. Dieser Wert liegt folglich deutlich unter dem Ersatzniveau.
Rangliste der 50 Länder mit der niedrigsten Geburtenrate
Dieser Ländervergleich berücksichtigt 222 Länder.
Geburtenrate je 1.000 Einwohner Statistik
Merkmal | Wert |
---|---|
Anzahl erfasster Länder | 222 |
Durchschnitt | 22,17 |
Median | 18,90 |
Minimum | 7,29 |
Maximum | 50,73 |
Standardabweichung | 11,15 |
In den meisten Ländern ist die Geburtenrate nicht mehr bestandserhaltend
Mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung ist heute bereits in Ländern wohnhaft, in denen die Geburtenrate nicht mehr als bestandserhaltend gilt. In einigen Ländern wie Deutschland, Portugal, Italien, Ungarn, Serbien, der Ukraine oder Rumänien sind die Nachkommenszahlen sogar so niedrig, dass aus den Kindern überhaupt kein neuer Staat mehr entstehen könnte. Diese Länder verweisen auf Fertilitätsraten von 1,2 bis 1,4 Kinder pro Frau. Das bedeutet, dass jede Nachwuchsgeneration ungefähr ein Drittel kleiner als die der Eltern ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass viele in Europa lebenden Menschen heute ein Kind weniger als ihre Eltern oder gar zwei Kinder weniger als ihre Großeltern bekommen. Noch deutlicher ist der Trend in sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern, in denen Frauen sogar zwei bis drei Kinder weniger als in der Generation zuvor auf die Welt bringen. In Brasilien hat sich die Anzahl an Kindern in je Frau während der vergangenen 30 Jahre von 4,3 auf 1,9 reduziert. Noch drastischer sind die Entwicklungen in Bangladesch mit einer Senkung von 6,6 auf 2,3 oder in der Türkei von 4,2 auf 2,0 Kinder.
Dieser Trend geht weit über Industrienationen hinaus
Gründe für diese Entwicklung betreffen mittlerweile längst nicht nur Menschen in Industrieländern. Verbessern sich die Überlebenschancen von Kindern in bestimmten Nationen, können arme Menschen auch weniger Kinder auf die Welt bringen, ohne die eigene traditionelle Alterssicherung zu riskieren. Verwandelt sich eine agrarische Lebensgemeinschaft hingegen zu einer Wissens- bzw. Industriegesellschaft, wandelt sich der Nachwuchs vom Produktions- zum Kostenfaktor. Bieten die Staaten dann außerdem öffentlich finanzierte Alterssicherungen an, gehen auch weitere Anreize für eigene Kinder verloren. Steigende Einkommen sorgen ebenfalls dafür, dass sich immer mehr Menschen vom Kinderwunsch abwenden und stattdessen nach Konsumgütern streben.
Kinder sind keine glückliche Fügung, sondern werden akribisch geplant
Auf der gesamten Welt vollzieht sich ein ähnliches Bild. Zunehmende Bildung, mehr Wohlstand und stärkere persönliche Freiheiten führen dazu, dass Menschen ein Kind nicht mehr als Fügung des Schicksals betrachten. Die Menschen beginnen, die Gründung einer Familie zu planen. Und in dieses Planungskonzept passen für Menschen mit höherem Bildungsstand zumeist auch maximal zwei Kinder. Deshalb kann in vielen Ländern dieser Welt auch nicht von einer Bildungsexplosion die Rede sein. Welche Länder weisen mittlerweile eine besonders geringe Geburtenrate auf? Diese Frage beantworten die nachfolgenden Auflistungen.
Weitere Ländervergleiche
» Sterberate je 1.000 Einwohner» Migration je 1.000 Einwohner